Notfallratgeber


(Notfall)ratgeber bei Hunden:

Allgemeines:

 https://www.facebook.com/notes/unsere-windhunde/windhund-tierarzt-empfehlungen/2548707585241676/

Unter dieser Adresse finden Sie Tierärzte, die sich auf Windhunde spezialisiert haben. Warum ist das wichtig? Weil Windhunde in vielem anders sind als andere Hunderassen, das ist kein Scherz, sondern medizinisch belegt.

 

Wenn man mich noch vor einigen Jahren gefragt hätte, wie hoch die normale Herzfrequenz bei Hunden ist, hätte ich passen müssen. Dabei ist das zu wissen ja nicht unwichtig, von Kindern wissen wir es ja auch,  wann Kinder Fieber haben und wie der Puls sein muß. Ich habe mich früher an folgendem orientiert: Nase kalt und feucht: alles im grünen Bereich! Doch ich habe die Erfahrung gemacht, dass das nicht immer so sein muß. Nur immer gleich zum Tierarzt mit jedem Wehwehchen geht auch nicht, oder manchmal muß man auch akut etwas tun, bloß was? So möchte ich in diesem Kapitel versuchen, kleine Tipps zu geben, Hausmittel aufzuzeigen etc. Auch bin ich immer dankbar, von anderen gute Maßnahmen aufzunehmen. Bei meinen Pferden klappt das alles ganz gut und bei meinen Hunden habe ich auch schon Schlimmes aufhalten können, bis ein TA zur Stelle war.

Worin unterscheidet sich ein Windhund von anderen Rassen:

Das beginnt schon bei den Blutwerten. Bei Windhunden ist die Erythrozytenanzahl viel höher, dafür die Anzahl der Leukozyten und Thrombozyten viel geringer, das Herz jedoch oft größer als bei anderen Rassen, auch können schon mal leise Herzgeräusche gehört werden, ohne dass der Hund gleich herzkrank ist. Auch in den Schilddrüsenwerten unterscheiden sie sich: Bei Windhunden können die T4- Werte extrem niedrig sein bei unverändertem TSH-Spiegel, ohne dass sie krank sind. Zu den T4-Werten gehört deshalb auch immer der TSH-Wert. T4, sowie T3 sind Schilddrüsenhormone, TSH ist ein "Steuerhormon", das die Schilddrüse anregt, die Hormone T4 und T3 ins Blut abzugeben Wenn Windhunde in Narkose gelegt werden müssen, sollte der/die Tierarzt/in wissen, dass gewisse Narkosemittel nicht verwendet werden dürfen, die ihre Depotwirkung über das Fettgewebe erreichen, da die zu Überdosierungen führen, denn Windhunde haben nicht so viel Körperfett wie andere Hunderassen. Das sind nur einige Punkte, worin sich Windhunde von anderen Rassen unterscheiden.

 

Daran erkennt man im Allgemeinen einen gesunden Hund:

·        Verhalten:  

normal aktiv, interessiert, wie es dem Charakter des jeweiligen Hundes entspricht.

·        Augen

 klar, geöffnet, keine Rötungen, Schwellungen oder Tränenfluss.

·        Nase:  

kühl, leicht feucht, ohne Ausfluss.

·        Schleimhäute:

  rosa

·        Ohren:  

hellrosa, von innen glatt, geruchsfrei und ohne    Verkrustungen oder Rötungen.

·        Fell

 weich, dicht, glänzend.

·        Haut:  

elastisch, glatt, keine Rötungen oder Schwellungen.

·        Verdauung:  

gesunder Appetit, kein Erbrechen oder Durchfall, keine Verstopfung.

·        Körpertemperatur:  

37,5 bis 39 Grad, ab 39,5 Grad Fieber.

·        Pulsschläge: 

 gleichmäßig, 60 bis 170 Schläge in der Minute. Der untere Wert steht für große, der obere Wert für kleine Rassen.

·        Atmung: 

Im Ruhezustand gleichmäßig 10 bis 30 Atemzüge in der Minute.

1. Wunden ( kleinere und große, oberflächliche ):

Normalerweise packt man den Hund ein und fährt zum Tierarzt ( oder der kommt her ), die Wunde wird gesäubert, genäht oder geklammert und der Hund bekommt eine Antibiose.

Denn das Schlimmste bei Wunden sind Infektionen. Hunde alleine lecken sich die Wunden und halten sie so sauber. Doch das verzögert die Heilung enorm. Ich mache in solch einem Fall folgendes: nachschauen, wie tief die Wunde ist. Wenn die Wunde so tief ist, dass ggf innere Organe verletzt sein könnten, gehts ab zum Tierarzt/Klinik. Wenn nicht, so säubere ich die Wunde mit einem Küchentuch oder Wattebausch, getränkt mit 3 % iger Wasserstoffperoxidlösung. Keine Sorgen, das brennt nicht. Wenn die Wunde unsauber und/oder schon mit Bakterien besiedelt ist, schäumt es. Ich tupfe es danach wieder trocken und wiederhole das, bis es nicht mehr schäumt. Meistens bildet sich zum Schluß dann eine Art weißer Film, die Wunde wird trocken. Die Wunde juckt dann normalerweise nicht mehr, der Hund hat somit keine Veranlassung zu lecken.  Damit die Wunde nicht wieder verunreinigt werden kann, decke ich sie ab, doch so, dass Luft drankommen kann. Oft reicht ein T-Shirt. Nach ein paar Stunden schaue ich nach, ob sie wieder feucht wird und sifft, wenn ja, wiederhole ich die Prozedur. So kann die Wunde natürlich ausheilen.

2. Fieber:

Oft gehen mit dem Fieber auch Symptome wie Schüttelfrost und Haarsträuben einher, und je nach Fieberursache natürlich auch andere Symptome. Der Hund wirkt müde und ist schlapp. Er verliert viel Flüssigkeit durch das Fieber. Auch sind Puls und Atemfrequenz erhöht. Sowohl die Körpertemperatur, Puls, wie auch die Atemfrequenz bei Hunden ist etwas unterschiedlich, je nach Größe und Gewicht. So wird zwischen kleinen, leichten, mittelgroßen, mittelschweren und ganz großen, schweren Hunden unterschieden.

Steigt das Fieber über 42 ° an, ist es für den Hund lebensbedrohlich, also dann sofort zum Tierarzt oder in die Klinik.

Nun gibt es ja auch das Gegenteil von Fieber, nämlich die Untertemperatur! Das kann sowohl durch äußern, als auch durch innere Faktoren dazu kommen. Auch das kann zu schweren Schäden, bis hin zum Tod, führen!

Die Gründe dafür können z. B. sein, dass der Hund zu lange im kalten Wasser war, oder zu lange in naßkalter Umgebung. Aber auch Erkrankungen, Überanstrengung oder Schockzustände können dazu führen.

 

Vergiftungen:

Die meisten Vergiftungen entstehen durch Rattengift. Rattengift hemmt die Vitamin K Synthese in der Leber. dadurch verdünnt sich das Blut so, das es die Blutgefäßwände passieren kann und somit zu innerer Verblutung führt. Die Tiere haben viel Durst, wenn die Wirkung einsetzt. Vitamin K wirkt dem entgegen und Aktiv-Kohle verzögert die Wirkung von Rattengift.  Die Symptome einer solchen Vergiftung sind:

Nervosität und Unruhe

 Erbrechen, teils ist das Erbrochene mit Blut vermischt

● Schaum vorm Mund durch vermehrtes Speicheln

● Reste vom Gift im Erbrochenen

 Durchfall, teils mit Blut im Stuhl

● Blaue Zunge

● Blasses oder blutiges Zahnfleisch

● Blut im Urin

 Nasenbluten

● Atemnot

● Herzrhythmusstörungen

● Muskelzittern

● Krämpfe

● Sinkende Körpertemperatur

● Apathie

● Bewusstlosigkeit

Fieber ist bei Vergiftung eher ungewöhnlich. Also: Für alle Fälle: Vitamin K1 (Apotheke) und Kohletabletten. Im Zweifelsfall 2 Kohletabletten und K1, davon 5mg je kg Körpergewicht. Man kann es nicht überdosieren! Und dann schnell zum TA. 

Da Rattengift seine Wirkung verzögert zeigt, kann der Hund das Gift schon 2 Tage zuvor gefressen haben. Eile ist also wichtig!

Und noch etwas, was nicht jeder Mensch weiß: Schokolade ist für Hunde sehr giftig!!!!

Natürlich gibt es viele Krankheiten, die unsere haarigen Familienangehörige bekommen können, genau, wie auch wir Menschen. Und sie werden im Regelfall auch genauso behandelt. Es ist eine Frage des Vertrauens zum Tierarzt und zu seinen Entscheidungen. Unser Tierarzt hält bei einer Vielzahl von Tumorerkrankungen nichts von einer OP. Ich auch nicht, denn oft verschlimmert sich das Krankheitsbild dadurch noch durch Streuung. Manche Tumore verkapseln sich und sind dann nur noch ein "Schönheitsfehler", und bei einigen ist leider gar keine Hilfe möglich, genau wie bei uns Menschen. Und da sind wir gefragt, denn im Gegensatz zu uns Menschen ist bei Hunden "Sterbehilfe" erlaubt, um sie von Schmerzen und Leiden zu erlösen!

Doch wenden wir uns wieder Dingen zu, bei denen wir durch einfache Maßnahmen Unangenehmes verhindern können:

Vielleicht sollten wir uns auch mal Gedanken über das Futter unserer Hunde machen: was ist eigentlich gesund? Bei jungen, sich im Wachstum befindlichen Hunden sollten wir darauf achten, dass sie KEIN Vitamin D zugeführt bekommen! Die Hunde wachsen zu schnell, werden oft zu groß, doch das ist nicht das schlimmste, schlimm ist, dass sie dadurch oft zu steil in den Winkelungen werden. Das ist nicht nur schlecht für die Ausstellung, sonder ganz besonders schlecht für den Bewegungsapparat! Und wir wollen doch, dass sich unsere Freunde lange gut bewegen können!

 

Futter:

Das riesige Futterangebot - es gibt ja inzwischen für jedes "Problemchen" ein eigenes Spezialfutter!!!! - sollte man durchaus mal unter die Lupe nehmen. Künstliche Vitamine, die vielen Futtermitteln beigefügt werden, können unsere Hunde krank machen, andere Zusatzstoffe, die ein Hund in der Natur nie fressen würden, können Allergien auslösen. Es gibt den Ausspruch: Katzen würden Mäuse kaufen....! Doch Barsois würden sicherlich keine Wölfe kaufen, eher Schaf, Reh oder Hirsch, so etwas in der Art, was ein Wolf eben auch kauft. Nun ja, unsere Hunde gehen hier nicht mehr zur Jagd, somit sind sie auf uns angewiesen, im Vertrauen, dass wir wissen, was wir tun ( Siehe: Kleine Futterkunde ). 

 

 

 


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